Philosophie und Paedagogik

Dienstag, 24. Januar 2006

Der Kinobesuch

Am letzten Wochenende sagte meine Freundin zu mir, dass wir schon lange nichts mehr gemeinsam unternommen hätte. Deshalb wollte sie gerne mit mir ins Kino gehen. Da ich schon lange nicht mehr im Kino gewesen bin und ich gerne etwas mit meiner Freundin unternehmen wollte, gefiel mir die Idee ganz gut. Da wir beide nicht wussten welche Filme zur Zeit laufen, kramte ich die Zeitung heraus und suchte das Kinoprogramm. Dieses Vorhaben gestaltete sich aber schwerer als ich es mir vorgestellt hatte. Schließlich entdeckte ich das Programm auf einer Seite, die ich mindestens schon dreimal aufgeschlagen hatte. Ja, ja, die Geschichte mit dem Wald vor lauter Bäumen nicht sehen...
Beim Durchlesen des Kinoprogramms viel mir sofort wieder ein, warum ich schon so lange nicht mehr im Kino gewesen bin. Es lief mal wieder nur Mist. Auf jeden Fall liefen nur Filme, die mich überhaupt nicht interessierten. Aber das sah meine Freundin ganz anders. Sie entdeckte gleich mehrere Filme, die sie gerne sehen würde. Ich dachte nur: Das kann doch nicht sein. Hat sie wirklich das gleiche gelesen wie ich? Welche Filme konnte sie nur meinen?
"Ich würde gerne den Film mit Uma Thurman und Meryl Streep gucken, was meinst du?" Ich glaube als Antwort murmelte ich so etwas wie "Frauenfilm" oder "platte Story". Aber aufgrund von mangelnden Alternativen ließ ich mich zu diesem Film überreden. Meine anfängliche große Lust auf eine schönen Kinobesuch hatte aber schon einen merklichen Dämpfer bekommen.
Also gingen wir los in Richtung Kino. Dort angekommen wollten wir schnell die Tickets kaufen. Aus dem schnell wurde aber erstmal nichts, denn scheinbar hatte sich halb Flensburg an diesem Wochenende dazu entschlossen, mal wieder ins Kino zu gehen. Denn vor jedem Ticket-Schalter hatten sich ewig lange Schlangen gebildet. Aber was solls, rein in die Schlange und warten. Als wir dann endlich an der Reihe waren sagte die Ticket-Verkäuferin, dass für den Film nur noch Plätze in der ersten Reihe frei wären und ob das OK wäre. Noch bevor ich meiner Freundin sagen konnte, dass ich nicht soviel Spaß daran hätte in der ersten Reihe zu sitzen, hatte sie die Karten auch schon bestellt. Na super, dachte ich mir. Jetzt gucke ich gleich also einen Frauenfilm, auch noch in der ersten Reihe und das zu läppischen 7,90€. Das letztere ist übrigens auch ein Grund dafür, warum ich in letzter Zeit so selten im Kino war. 7,90€ - was für eine Frechheit! Was für ein Wucher!
Aber was solls, aufregen lohnt sich nicht und wir wollen ja schließlich einen schönen Abend zusammen verbringen. "Holst du uns noch was zu Trinken und ne Portion Popcorn, bitte?" Würde ich ja gerne machen, wenn sich nicht auch an diesen Kassen kilometerlange Schlangen gebildet hätten. Also wieder rein in die Schlange und wieder gewartet. "Zwei mittlere Cola und eine mittlere Popcorn bitte."

Montag, 16. Januar 2006

Ein unbehaglicher Morgen

"Es ist fünf nach 7, es folgen die Wetternachrichten: Heute steigt das Thermometer kaum über 0 Grad, dazu weht ein kräftiger Wind und es kann vereinzelt zu Regen- oder Graupelschauern kommen. Die weiteren Aussichten, es wird zunehmend kälter und es kann immer wieder zu Niederschlägen kommen..."
Na toll, noch bevor ich die Augen öffne kommt mir in den Sinn, warum ich meinen guten alten Klingelwecker gegen einen Radiowecker eingetauscht habe. Da ist man noch gar nicht richtig wach und schon bekommt man die erste schlechte Nachricht des Tages verpasst!Wer will denn schon bei so einem schlechten Wetter aufstehen und vor allem - wer will bei so einem Wetter freiwillig das Haus verlassen? Ich mache den Wecker aus und ziehe noch einmal die Decke bis zum Hals hoch. Fünf Minuten habe ich ja noch, noch einmal kurz die Augen schließen bevor ich den kalten Weg ins Badezimmer einschlage. Als ich wieder auf den Wecker schaue leuchtet mir in roten Ziffern die Uhrzeit entgegen - 7.35 Uhr! Mist, jetzt muss ich aber wirklich hoch. Um spästestens acht Uhr muss ich aus dem Haus. Also genau 25 Minuten Zeit um mich zu duschen, zu frühstücken und meine Tasche zu packen. Ich ziehe die Bettdecke zur Seite, springe aus dem Bett und stolpere prompt über den Wäschekorb, den ich gestern abend dort abgestellt hatte in der festen Absicht, die Wäsche in den Schrank einzuräumen. Humpelnderweise laufe ich durch den Flur bis ins Badezimmer. Mir ist immer noch unglaublich kalt, ich kann gar nicht so doll zittern wie ich friere! Ich verfluche den Winter und stelle wieder einmal fest, dass ich auf jeden Fall ein Sommer-Typ bin. Mit geschlossenen Augen setze ich mich auf die Toilette und schwöre mir heute Abend ganz früh zu Bett zu gehen! Als ich beim Zähne putzen einen flüchtigen Blick in den Spiegel riskiere und die tiefen Ränder unter meinen Augen sehe, fühle ich mich in meinem Vorhaben bekräftigt heute mal etwas früher ins Bett zu gehen. So, jetzt aber ab unter die Dusche und endlich mal etwas aufwärmen. Aber nicht zu lange, denn ich habe nicht mehr viel Zeit. Ach ist das herrlich denke ich gerade, als das warme Wasser über meinen von Gänsehaut überzogenen Körper strömt. Aber genau in diesem Moment wird der Wasserstrahl schwächer und das gerade noch angenehm warme Wasser wird auf einmal eiskalt. Das gibt es doch nicht! Völlig eingeseift stehe ich da mit dem Duschkopf in der Hand und könnte laut schreien und fluchen. Aber ich verkneife es mir und spüle den Schaum heldenhaft mit dem kalten Wasser ab. Na super, jetzt ist mir noch viel kälter als zuvor! Wenn ein Tag schon so beginnt möchte ich gar nicht wissen wir er endet. Ich krame meinen dicksten Pullover und meine dicksten Socken aus dem Schrank und ziehe sie an. Danach gehe ich in die Küche und schaue auf die Uhr. OK, ein paar Minuten habe ich noch, das reicht für ein schnelles Frühstück. Ich schalte den Wasserkocher an und schmeiße zwei Scheiben Toast in den Toaster. Als das Wasser anfängt zu kochen stelle ich fest, dass ich gestern Abend wohl den letzten Teebeutel verbraucht habe. Also muss ich stattdessen mit einem Glas Milch vorlieb nehmen. Zu allem Überfluss sind die Scheiben Toast leicht angebrannt, da irgend jemand den Toaster zwei Stufen höher eingestellt hat. Ziemlich angefressen verlasse ich die Wohnung und gehe die Stufen des Treppenhauses hinunter zum Parkplatz. Das war ja klar, die Scheiben sind gefroren und ich muss jetzt auch noch kratzen! Ich will das Auto aufschließen und stelle fest, dass auch noch die Türen zugefroren sind. Und was sehe ich durch die vereisten Scheiben in der Ablage liegen? Na Klar - den Türschlossenteiser! Jetzt reicht es mir endgültig. Ich gehe zurück in meine Wohnung, ziehe mich aus und begebe mich direkt zurück ins Bett. Während die Wärme langsam wieder in meinen Körper zurück strömt und mich eine leichte Müdigkeit überkommt, denke ich nur: Ich wusste doch gleich, dass man an solchen Tagen lieber im Bett bleibt!

Montag, 9. Januar 2006

Früh aufstehen!

Na wunderbar!Endlich habe ich es einmal geschafft früh aufzustehen!Nun habe ich den ganzen Morgen und auch den Nachmittag Zeit, meine längst überfällige Hausarbeit fortzusetzen. Vorher aber erst noch einen Kaffee kochen und gemütlich frühstücken. So, jetzt aber ran an den Computer. Den Rechner hochfahren und Word öffnen. Aber nein, etwas Zeit habe ich ja noch, also werfe ich noch einen Blick auf die gängigen Internetseiten. Bestimmt habe ich auch noch ein paar E-mails bekommen. Tatsächlich, 10 neue Mails sind im Posteingang, acht davon sind Spam, die anderen beiden eher uninteressant. Sofort löschen. Vielleicht kurz noch einmal das Autorennspiel starten? Etwas Ablenkung braucht der Mensch ja mal. Nein, lieber nicht. Die Hausarbeit schreibt sich ja nicht von alleine. Jetzt also wirklich Word öffnen, den gespeicherten Text aufrufen und das bisher Geschriebene noch einmal sorgfältig durchlesen. Kurz noch einmal orientieren, Finger auf die Tasten und los gehts. Aber was ist das denn für ein lautes Piepen? Na toll, irgendwo da draußen ist an einem Auto die Alarmanlage losgegangen. Sofort zum Fenster gehen und es schließen. Endlich wieder Ruhe. So läßt es sich viel besser arbeiten. Gedanken wieder sammeln und frisch ans Werk. Das kann doch nicht war sein - Telefon!Kann jetzt nicht so wichtig sein und wenn doch, wird er schon wieder anrufen. Man, da hat aber jemand eine Ausdauer. Nach dem zwanzigsten Klingeln werde ich langsam sauer. Gott sei Dank, er hat aufgelegt. Schnell zum Telefon gehen und den Anrufbeantworter anschalten. Als hätte ich es gewusst, das Telefon klingelt wieder. Jetzt springt der Anrufbeantworter an. Wo bist du denn? Ich weiß doch dass du da bist. Schläfst du noch? Ruf mich mal zurück, ist dringend.
So dringend wie sonst immer? Auf keinen Fall heute noch zurückrufen. Wieder ran an die Arbeit. Super, das läuft heute richtig gut. Das wird mein Tag! Ich sprühe nur so vor Ideen. Ich muss diese jetzt nur noch gut strukturiert zu Papier bringen. Und genau das ist das Problem. Wie schreibe ich das jetzt am besten? Ja, so ist es gut. Oder doch nicht, vielleicht hört es sich so besser an? Ja genau, das ist es!Aber beim zweiten Lesen finde ich es auf einmal doch nicht mehr so gut. Nein, das muss ich nochmal umschreiben. Ich brauche dringend eine Pause. Aber soviel habe ich doch noch gar nicht geschafft. Egal, ich weiß ja jetzt genau wie ich es schreiben werde. Erstmal ab unter die Dusche, oder viel besser, in die Badewanne. Danach noch schnell das Bett gemacht und die dreckige Wäsche in die Waschmaschine gepackt. So sieht es doch gleich viel gemütlicher aus, in dieser Atmosphäre läßt es sich viel besser arbeiten. Also wieder ran an den Computer. Wo sind die guten Ideen geblieben? Irgendwie wird das heute doch nicht mein Tag. Mein Kopf ist leer, jeder Satz fällt mir schwer. Das gibts doch nicht!Das kann nur daran liegen, dass ich Hunger habe.Kein Wunder,ist ja auch schon wieder Essenszeit.Also ab in die Küche und etwas Leckers gekocht.Heute belohne ich mich mal und mache mir noch einen Nachtisch.Das habe ich mir aber auch verdient!Irgendwie bin ich nach dem Essen jetzt etwas müde geworden.Kein Wunder, ich bin heute ja auch ziemlich früh aufgestanden.Ich denke, ich lege mich nochmal kurz auf die Couch.Ein kurzes Mittagsschläfchen tut jetzt bestimmt gut.Nach zwei Stunden schlaf ist meine Motivation nicht wirklich gestiegen.Ach was solls, ich habe ja heute schon was geschafft.Morgen ist ja auch noch ein Tag!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Adventszeit

Da ist sie nun wieder, die Vorweihnachtszeit. Nur noch wenige Tage bis zum Heiligen Abend. Und wie jedes Jahr stelle ich mit Schrecken fest, dass ich immer noch kein einziges Weihnachtsgeschenk gekauft habe. Das wäre ja grundsätzlich kein Problem, wenn ich nur schon wüsste, was ich kaufen möchte. Aber ich habe überhaupt keine Idee. Sofort fallen mir wieder die typischen Standard-Geschenke ein: Parfüm, Gutschein, Buch, Socken und und und...
Nach kurzem Überlegen werden diese Gedanken sofort wieder verworfen. Nein, es soll schon etwas Kreativeres sein. Aber was? Es hilft nichts, ich rufe meine Eltern an und frage sie, ob sie vielleicht irgendeinen Wunsch haben. Als Antwort erhalte ich nur:"Du brauchst uns nicht zu schenken, als Student hast du eh nicht soviel Geld. Hauptsache wir feiern das Fest zusammen." OK, das hatten wir doch schon einmal, fällt mir sofort ein. Ich muss so 13 Jahre alt gewesen sein, da sagte meine Mutter zu uns Geschwistern, dass sie nichts zum Muttertag von uns haben möchte. Daraufhin nahmen wir sie beim Wort und wir hatten nichts für sie vorbereitet. So enttäuscht habe ich meine Mutter vorher noch nie gesehen! Kein Geschenk geht also überhaupt nicht! Mir bleibt also nichts anderes übrig. Ich packe mich warm ein und gehe los In Richtung Stadt, in der Hoffnung, mir fällt bis dahin noch etwas Gescheites ein. Natürlich ist das nicht der Fall. So laufe ich von Geschäft zu Geschäft, ohne einen wirklichen Plan zu haben. Ich ertappe mich dabei, wie ich in einen Buchladen gehe. Also doch wieder ein Buch, genau wie die letzten zwei Jahre? In mir steigt wieder dieses unbehagliche Gefühl auf, welches ich jedes Jahr zur gleichen Zeit habe, wenn es um den Kauf von Weihnachtsgeschenken geht. Ich komme zu der Erkenntnis, dass ich ja noch über 10 Tage Zeit habe und beschließe, den wenig erfolgreichen Einkaufsbummel am Punschstand ausklingen zu lassen.

Montag, 5. Dezember 2005

Nur ein Stück Papier

Nur ein kleines Stück Papier,
und dennoch zittert meine Hand,
die es hält.
Nur ein kleines Stück Papier,
und dennoch starre ich
mit brennenden Augen darauf.
Nur ein kleines Stück Papier,
und schon würde ich am liebsten
die ganze Welt umarmen.
Nur ein kleines Stück Papier,
auf das Du geschrieben hast:
Ich liebe Dich!

Dienstag, 29. November 2005

Teil des Lebens

Jetzt stehen wir vor den Toren
und schauen nochmal zurück,
wir verlassen jetzt den Ort,
doch bleibt von uns ein Stück.

Tief in unserem Herzen
tragen wir das Licht,
für die Zeit, die vor uns liegt,
Angst davor haben wir nicht.

Doch brennt auch noch unser Licht
hinter ihren Türen,
so bleiben wir auch hier,
solange wir die Kindheit spüren.

Montag, 21. November 2005

Entscheidung

Ich sitze gedankenverloren in meinem Auto. Ich fahre eine scheinbar endlos lange Allee entlang. Die Lichtkegel meiner Scheinwerfer weisen mir den Weg. Links und rechts von mir nur Dunkelheit. Ab und zu schimmert ein wenig Licht aus den entfernten Häusern durch die Bäume hindurch. Das schwache blaue Licht der Armaturen lenkt meinen Blick auf einen Brief, den ich Stunden zuvor geschrieben hatte. Mache ich einen Fehler? Ist die Entscheidung richtig? Ich sehe den Mond. Er scheint in einem bedrohlich wirkenden Rot. So war er mir noch nie zuvor aufgefallen. Hatte ich ihn jemals richtig betrachtet? Ein grelles Leuchten eines entgegenkommenden Autos reißt mich aus meinen Gedanken. Erschrocken setzte ich meine Fahrt fort, wohl wissend, das sie noch lange währt.

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