Montag, 16. Januar 2006

Ein unbehaglicher Morgen

"Es ist fünf nach 7, es folgen die Wetternachrichten: Heute steigt das Thermometer kaum über 0 Grad, dazu weht ein kräftiger Wind und es kann vereinzelt zu Regen- oder Graupelschauern kommen. Die weiteren Aussichten, es wird zunehmend kälter und es kann immer wieder zu Niederschlägen kommen..."
Na toll, noch bevor ich die Augen öffne kommt mir in den Sinn, warum ich meinen guten alten Klingelwecker gegen einen Radiowecker eingetauscht habe. Da ist man noch gar nicht richtig wach und schon bekommt man die erste schlechte Nachricht des Tages verpasst!Wer will denn schon bei so einem schlechten Wetter aufstehen und vor allem - wer will bei so einem Wetter freiwillig das Haus verlassen? Ich mache den Wecker aus und ziehe noch einmal die Decke bis zum Hals hoch. Fünf Minuten habe ich ja noch, noch einmal kurz die Augen schließen bevor ich den kalten Weg ins Badezimmer einschlage. Als ich wieder auf den Wecker schaue leuchtet mir in roten Ziffern die Uhrzeit entgegen - 7.35 Uhr! Mist, jetzt muss ich aber wirklich hoch. Um spästestens acht Uhr muss ich aus dem Haus. Also genau 25 Minuten Zeit um mich zu duschen, zu frühstücken und meine Tasche zu packen. Ich ziehe die Bettdecke zur Seite, springe aus dem Bett und stolpere prompt über den Wäschekorb, den ich gestern abend dort abgestellt hatte in der festen Absicht, die Wäsche in den Schrank einzuräumen. Humpelnderweise laufe ich durch den Flur bis ins Badezimmer. Mir ist immer noch unglaublich kalt, ich kann gar nicht so doll zittern wie ich friere! Ich verfluche den Winter und stelle wieder einmal fest, dass ich auf jeden Fall ein Sommer-Typ bin. Mit geschlossenen Augen setze ich mich auf die Toilette und schwöre mir heute Abend ganz früh zu Bett zu gehen! Als ich beim Zähne putzen einen flüchtigen Blick in den Spiegel riskiere und die tiefen Ränder unter meinen Augen sehe, fühle ich mich in meinem Vorhaben bekräftigt heute mal etwas früher ins Bett zu gehen. So, jetzt aber ab unter die Dusche und endlich mal etwas aufwärmen. Aber nicht zu lange, denn ich habe nicht mehr viel Zeit. Ach ist das herrlich denke ich gerade, als das warme Wasser über meinen von Gänsehaut überzogenen Körper strömt. Aber genau in diesem Moment wird der Wasserstrahl schwächer und das gerade noch angenehm warme Wasser wird auf einmal eiskalt. Das gibt es doch nicht! Völlig eingeseift stehe ich da mit dem Duschkopf in der Hand und könnte laut schreien und fluchen. Aber ich verkneife es mir und spüle den Schaum heldenhaft mit dem kalten Wasser ab. Na super, jetzt ist mir noch viel kälter als zuvor! Wenn ein Tag schon so beginnt möchte ich gar nicht wissen wir er endet. Ich krame meinen dicksten Pullover und meine dicksten Socken aus dem Schrank und ziehe sie an. Danach gehe ich in die Küche und schaue auf die Uhr. OK, ein paar Minuten habe ich noch, das reicht für ein schnelles Frühstück. Ich schalte den Wasserkocher an und schmeiße zwei Scheiben Toast in den Toaster. Als das Wasser anfängt zu kochen stelle ich fest, dass ich gestern Abend wohl den letzten Teebeutel verbraucht habe. Also muss ich stattdessen mit einem Glas Milch vorlieb nehmen. Zu allem Überfluss sind die Scheiben Toast leicht angebrannt, da irgend jemand den Toaster zwei Stufen höher eingestellt hat. Ziemlich angefressen verlasse ich die Wohnung und gehe die Stufen des Treppenhauses hinunter zum Parkplatz. Das war ja klar, die Scheiben sind gefroren und ich muss jetzt auch noch kratzen! Ich will das Auto aufschließen und stelle fest, dass auch noch die Türen zugefroren sind. Und was sehe ich durch die vereisten Scheiben in der Ablage liegen? Na Klar - den Türschlossenteiser! Jetzt reicht es mir endgültig. Ich gehe zurück in meine Wohnung, ziehe mich aus und begebe mich direkt zurück ins Bett. Während die Wärme langsam wieder in meinen Körper zurück strömt und mich eine leichte Müdigkeit überkommt, denke ich nur: Ich wusste doch gleich, dass man an solchen Tagen lieber im Bett bleibt!

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